Die Wiener Albertina bewahrt eine in der Forschung viel diskutierte Silberstiftzeichnung auf grundiertem Papier.
Das Bildnis zeigt den Oberkörper eines Mannes von der rechten Seite. Unter einer hohen Kopfbedeckung kräuseln sich seine lockigen Haare und rahmen sein Gesicht. Die langen Ärmel des Obergewandes werfen Falten, während er in die Ferne blickend in der rechten Hand eine Figurine präsentiert.
Die Zeichnung wird heute gemeinhein als "Selbstbildnis Albrecht Dürers des Älteren" identifiziert. Noch 1974 teilte Walter Strauss die Forschungsmeinung in Lager: Ihm zufolge, gab es Forschende, die sich gänzlich gegen die Identifikation des Dargestellten als der 1502 verstorbene Goldschmied aussprachen sowie diejenigen, von denen die Zeichnung Dürer dem Älteren bzw. Dürer dem Jüngeren zugeschrieben wurde (vgl. Strauss 1974, S. 10, 1484/4).
In Format, Technik, Bildausschnitt, aber auch Details, wie der nicht sichtbaren Zeichenhand (für Selbstbildnisse wurde mit einem Spiegel gearbeitet), ist die Verbindung zu dem frühesten erhaltenen Werk des jungen Dürer augenscheinlich. Man nimmt an, dass das Selbstbildnis des Vaters, der ein Symbol für das Goldschmiedehandwerk in der Hand hält, als Modell für Dürers "Selbstbildnis als Dreizehnjähriger" diente (u.a. Panofsky 1948 II, S. 105, Nr. 1016).
S. 15
S. 7, Nr. 589
S. 105, Nr. 1016
S. 116, Nr 2
S. 446, Kat.-Nr. 3