Albrecht Dürer erwarb 1509 das Erbrecht für das Eckhaus am Platz vor dem Tiergärtnertor, 1526 konnte er den noch auf der Immobilie lastenden Eigenzins ablösen (Urkunde auf die Ablösung des auf Dürers Haus liegenden Eigengeldes, Kunstsammlungen der Stadt Nürnberg, Inv.-Nr. Gr.A. 15403). Als Wohnhaus und Arbeitsstätte diente es ihm bis zu seinem Tod 1528. Bedeutung als Erinnerungsstätte erlangte das Haus im 19. Jahrhundert, als es Magistratsrat Friedrich Campe 1826 für 1675 Gulden für die Stadt Nürnberg ersteigerte (vgl. Campe 1828, S. 185). Den Auftrag das Haus instand zu setzen erhielt noch im selben Jahr Carl Alexander Heideloff, als erster Mieter zog mit dem Albrecht Dürer Verein eine Künstlervereinigung ein (vgl. Giersch 2006, S. 26). Im Rahmen der Feierlichkeiten zum Dürerjahr 1828 diente das Haus nicht nur als Begegnungsstätte, sondern war als Symbol der Dürer-Verehrung auch Gegenstand zahlreicher bildlicher Darstellungen. 1875 löste die wenige Jahre zuvor gegründete Albrecht-Dürer-Haus-Stiftung, die sich den Erhalt des Hauses als Gedenkstätte und dessen Nutzung als Museum zum Ziel gesetzt hatte, den Künstlerverein als Mieter ab. Erneute Renovierungsmaßnahmen sowie die Neueinrichtung der Innenräume durch Friedrich Wilhelm Wanderer im Zeitgeschmack des Historismus sollten den Besuchern den Eindruck authentischer Wohnräume Dürers vermitteln (vgl. Mende 2006, S. 45).
Bis in die Gegenwart erlebte das Haus immer wieder Phasen des Umbaus und Änderungen der Innengestaltung, die sowohl an die jeweiligen Anforderungen der Denkmalpflege als auch an museale Vermittlungskonzepte ihrer Zeit gekoppelt sind. Neben der bis heute institutionellen Funktion als Museum, begegnet das Dürer-Haus als ideeller Gedächtnisort vielfach in bildlichen Darstellungen – von der posthumen Künstler-Verehrung, etwa in Bildern des mitunter fiktiv konstruierten Lebens Dürers (vgl. Mende 1991b, S. 31), bis hin zum Postkartenmotiv als Wahrzeichen der Stadt Nürnberg.