Das "Studienblatt mit einem männlichen Akt, einem Dachs und einer Gewandstudie" wurde 1845 über Ernst Georg Harzen für die Berliner Sammlungen erworben. Dass auf die Rückseite architektonische Skizzen gezeichnet sind, die mit venezianischer Architektur assoziiert wurden, führte zur Datierung in Dürers erste Italienreise 1494/ 1495 (vgl. Oehler 1959, S. 116). Bezüglich der Zuschreibung viel besprochen wurde das Blatt aufgrund des nachträglich unten rechts aufgebrachten sogenannten "geschleuderten Monogrammes", das früher als Werkstattzeichen besprochen wurde, doch heute gerne als Sammlermarke verstanden wird (vgl. Ausst.-Kat. Berlin 2023, S. 100, Kat.-Nr. 35). Auf dem um 1510 für die Kleine Passion entworfenen Holzschnitt "Der Sündenfall" griff der Künstler den Dachs wieder auf, während die Bein- und Gewandstudie mit einer Zeichnung aus dem Dresdner Skizzenbuch (Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek, Mscr.Dresd.R.147.f, 173r) in Verbindung gebracht wurde (vgl. Tietzes 1928 I, S. 107).
S. 139, Nr. 1470
S. 306, 1495/23