Die nach oben hin unvollendete Zeichnung "Wassermühle mit einem Zeichner" wurde 1888 unter Friedrich Lippmann für die Berliner Sammlung angekauft.
Idyllisch auf einem Berghang, der einerseits von Geröll, andererseits von saftig-grüner Wiese überzogen ist, steht eine Wassermühle. Über das Mühlrad geleitet, fließt Wasser in einem Rinnsal durch die Steine talwärts. Etwas abseits sitzt ein junger Mann und zeichnet auf ein Blatt, das auf seinen Knien liegt.
Zweifel an der Urheberschaft Dürers wurden bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts wiederholt geäußert, vehement 1938 durch die Tietzes (vgl. Tietzes 1938, S. 98, A 254). Zwar wurde die nicht datierte und von fremder Hand mit Dürers Monogramm versehene Zeichnung von Friedrich Winkler, dem späteren Direktor des Berliner Kupferstichkabinetts, in das Verzeichnis von Dürers Zeichnungen aufgenommen (vgl. Winkler I, S. 76, Nr. 103), doch bietet die Autorschaft bis heute Stoff für Diskussionen.
Womöglich könnten restauratorische Untersuchungen Aufschluss geben, wie in einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt geplant (vgl. Tintenprojekt 2011-2012), doch war dies aus konservatorischen Gründen nicht möglich.
S. 35, Nr. 441
S. 415
Kat.-Nr. 50
S. 98, A 254
S. 135, Nr. 1414
S. 338, 1495/39
Kat.-Nr. 14