Steinbruch, https://d-nb.info/gnd/1191853217

Die oben links eigenhändig als "steinpruch" bezeichnete Aquarellzeichnung wurde von dem Bamberger Sammler Joseph Heller in seiner ab 1827 erschienenen Dürer-Monographie beschrieben (vgl. Heller Dürer 1827 I, S. 128, Nr. 40). Er stand mit dem Besitzer des Blattes, Joseph Grünling, in Briefkontakt und besaß ein "Verzeichniss der in der Sammlung des Herrn k. k. priv. Grosshändlers Joseph von Grünling in Wien, befindlichen Original-Handzeichnungen, von Albrecht Dürer" (vgl. Bamberg, Staatsbibliothek, Sign. JH.Msc.Art.40). Über den Hamburger Kunsthändler Ernst Georg Harzen war das Blatt aus der Sammlung Grünlings in die des Bremer Senators Hieronymus Klugkist gelangt. Der Mitbegründer des Bremer Kunstvereins vererbte diesem seine Kunstsammlung, sodass sie später in den Bestand der dortigen Kunsthalle überging. Bis zum Zweiten Weltkrieg befand sich darunter auch dieser Steinbruch. Die Zeichnung gehört zu den 1943 zu ihrem Schutz ausgelagerten Kunstwerken, die von Viktor Baldin, einem Offizier der Roten Armee, im Keller von Schloss Karnzow in Brandenburg aufgefunden und in die Sowjetunion überführt wurden.
Zur Eingrenzung der Datierung verhalf die Beobachtung (vgl. Tietzes 1928 I, S. 26, Nr. 98), dass Dürer auf einen Teil der Zeichnung für seinen um 1496 gefertigten Kupferstich "Der heilige Hieronymus in der Wüste" zurückgriff (vgl. Koschatzky 1971, Kat.-Nr. 23). Die Farbigkeit der Zeichnung ist unter anderem durch die Reproduktion in den „Drucken der Marées-Gesellschaft 17“ gut überliefert, die mit Text von Emil Waldmann unter dem Titel „Die Landschaften der Jugend“ in nummerierter und limitierter Auflage erschienen ist.