Lesende Äbtissin, 112306

Die Radierung zeigt eine frontal zum Betrachter sitzende Äbtissin. Mit der linken Hand umgreift sie einen Krummstab, der auf ihrem Gewandsaum steht. Mit der Rechten hält sie eine Glocke und ein aufgeschlagenes Buch vor sich, den Kopf im Halbprofil lesend hinabgeneigt. Die gedruckte Bildunterschrift verweist auf Dürer als vermeintlichen Urheber der Vorlage. Die Radierung wurde 1780 zusammen mit einer Reihe druckgraphischer Kopien von Zeichnungen aus dem Bestand der Kurfürstlichen Kunstakademie Düsseldorf herausgegeben. Das Motiv der lesenden Äbtissin begegnet vergleichbar in dem Dürer zugeschriebenen Scheibenriss des Heiligen Benedikt in der Höhle von Subiaco (Wien, Albertina, Inv.-Nr. 3029).