Der Zeichner kopierte die Muse Urania aus einer vormals fälschlich als Tarot-Spiel identifizierten Serie (vgl. Exemplar Wien, Albertina, DG1935/840), deren Schöpfer daraufhin als Meister der Tarocchi-Serien bezeichnet wurde. Die ehemals Andrea Mantegna zugeschriebenen Serien umfassen insgesamt 50 Kupferstiche und sind in fünf Themengebiete von je zehn Werken unterteilt. Die nummerierten Stiche sind mit einem Großbuchstaben ihrer jeweiligen Themenreihe zugeordnet. Urania gehört zu Folge "D" und ist damit Teil von "Apollo und die Musen".
Auch in der Kopie steht die Muse in einem langen Gewand frontal zu den Betrachter:innen gewandt und hält Dolch und sphärische Kugel in den Händen. In jüngerer Zeit wird die Zeichnung vielmehr in der Werkstatt Dürers verortet, denn als eigenhändig anerkannt (z.B. Ausst.-Kat. Paris 1991, S. 41, Kat.-Nr. 20; Ausst.-Kat. London 2013, S. 202, Kat.-Nr. 24).
S. 15, Nr. 646
S. 103, Nr. 989
S. 374, 1495/57