Der Zeichner kopierte die allegorische Darstellung der "Hoffnung" aus einer vormals fälschlich als Tarot-Spiel identifizierten Serie (vgl. Exemplar Wien, Albertina, DG1938/34), deren Schöpfer daraufhin als Meister der Tarocchi-Serien bezeichnet wurde. Die ehemals Andrea Mantegna zugeschriebenen Serien umfassen insgesamt 50 Kupferstiche und sind in fünf Themengebiete von je zehn Werken unterteilt. Die nummerierten Stiche sind mit einem Großbuchstaben ihrer jeweiligen Themenreihe zugeordnet. Die "Hoffnung" gehört zu Folge "B", die sich mit Tugenden und kosmischen Prinzipien beschäftigt.
Auch in der freien Kopie steht die weibliche Allegorie in ausladendes Gewand samt Umhang eingehüllt mit vor der Brust aneinandergelegten Händen leicht zu ihrer rechten Seite gewandt. Sie nimmt den Bildausschnitt nahezu vollständig ein. Zu ihren Füßen sitzt als Symboltier ein Vogel. Die Tietzes schlossen die Zeichnung aus dem Gesamtwerk Dürers aus (vgl. Tietzes 1928 I, S. 132, A156).
S. 15, Nr. 648
S. 254, 1494/29