Der Künstler kopierte Dürers unübliche Darstellung vom biblischen Gleichnis "Der verlorene Sohn", bei der es sich wiederum um die direkte Vorbereitung für dessen um 1496 entstandenen Kupferstich handelt.
Auch der Kopist zeigt den Wendepunkt der Geschichte auf einem Bauernhof. Am Futtertrog der Schweine kniet der verlorene Sohn nieder und verschränkt flehentlich die Hände. Zwar wandert sein Blick noch gen Himmel, doch hält er sein rechtes Bein bereits zum Aufstehen angewinkelt. Er wird im Aufbruch gezeigt, kurz bevor er in das Haus seines Vaters zurückkehrt.
Die Kopie entstand bevor das Original (London, British Museum, SL,5218.173) am oberen und unteren Bildrand gekappt worden ist (vgl. Ausst.-Kat. London 2013, S. 159).
S. 414, 1496/11