Die Zeichnung wurde erstmals von Edmund Schilling beschreibend in die Dürer-Forschung eingeführt (vgl. Schilling 1924, S. 132).
Der Künstler zeigt die beiden Heiligen durch Tellernimben akzentuiert und frontal zu den Betrachter:innen gewandt. Sebastian, in dessen Körper Pfeile stecken, ist mit seinen Händen im Rücken an einen Baum gefesselt. Rochus steht neben ihm und hebt seinen Mantel, um auf die Pestbeule an seinem Oberschenkel zu verweisen.
Beide Heilige wurden mit Figuren aus Dürers um 1496 entworfenen Holzschnitt "Die Marter der Zehntausend" in Verbindung gebracht und gemeinhin vor 1500 datiert (vgl. Strauss 1974 I, S. 420, 1496/14). Tietzes Meinung, die Dürer die Autorschaft absprachen, fand zwar wenig Anklang in der Forschungsgemeinde (Tietzes 1928 I, S. 116, A75), dennoch ist die Zuschreibung nicht vollständig gesichert.
S. 16, Nr. 663
S. 420, 1496/14