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PVPILA AVGVSTA
Der Titel der unvollendeten Federzeichnung, die nachträglich von fremder mit der Jahreszahl "1516" versehen wurde, geht auf die Inschrift auf dem Gefäß unten rechts zurück, in dem geflügelte Putten sitzen. Dass der Schriftzug ebenso wie das Monogramm spiegelverkehrt ist, wird als Hinweis darauf gedeutet, dass es sich um die Vorzeichnung für einen wohl nie angefertigten Stich handelt.
Mit "Pupila Augusta", zu deutsch "erhabenes Mündel", soll die aus dem Meer geborene Venus Urania bezeichnet worden sein, deren Ankunft mittig dargestellt ist, während in die Frauenfiguren des Vordergrunds die Göttinnen Anthena und Hera sowie eine hellsichtige Nymphe gedeutet werden (vgl. Ausst.-Kat. Nürnberg 1971, S. 273, Kat.-Nr. 515). Insgesamt gab das Motiv Forschenden seit der Entdeckung der Zeichnung im ausgehenden 19. Jahrhundert jedoch Rätsel auf.
Auf die Stadtansicht griff Dürer für seinen 1519 datierten Kupferstich "Der heilige Antonius vor der Stadt" zurück. Die Korrektur am Turm und der "durchsichtige Baum" sollen aus der hierfür angefertigten Durchpause resultieren (vgl. ebd.).
S. 16, Nr. 389
S. 426, 1496/17