Die Federzeichnung "Nackter Mann mit Keule am Boden sitzend" wurde 1927 in die Dürer-Forschung eingeführt und beförderte zügig Reaktionen: Eduard Flechsig, Erwin Panofsky und Tietzes bezweifelten die Urheberschaft Dürers bzw. lehnten diese ab. Friedrich Winkler und Panofsky datierten zudem um 1500 (vgl. hierzu Strauss 1974 IV, S. 2324), Tietzes gar um 1517 (vgl. Tietzes 1928 I, S. 121, A105). Letztere brachten die Zeichnung mit einem Holzschnitt in Verbindung, der bereits vom Bamberger Sammler Joseph Heller unter der Rubrik "zweifelhafte Blätter" in seine ab 1827 erschienene Dürer-Monographie aufgenommen wurde (vgl. Heller Dürer 1827 II, S. 748, Nr. 1961), der allerdings in der Nähe von Hans Sebald Beham zu verorten ist. Der zugehörige Holzstock, der sich in der Sammlung des Nürnbergers Hans Albrecht von Derschau befand (Berlin, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. Derschau 437), wurde 1808 abgezogen und gedruckt (vgl. Becker 1808).
Im Museum of Fine Arts in Boston, wo sich die Zeichnung seit 1959 befindet, wird sie als Original Dürers geführt und um 1526 datiert.
S. 17, Nr. 667
S. 9
S. 118, Nr. 1176
S. 2324, 1526/10