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1513
Der Künstler kopierte Dürers 1513 entstandenes Motiv „Petrus und Johannes heilen den Lahmen“, das in der Forschung fortwährend als Abschluss der Kupferstichpassion diskutiert wird, obwohl die Szene thematisch eher in der Apostelgeschichte zu verorten ist. Trotz der Seitenverkehrung ist die Orientierung an der Vorlage deutlich:
Auf ihrem Weg in den Tempel bleiben Petrus und Johannes vor der Pforte bei einem versehrten Bettler stehen. Während ein Hohepriester sein Geldsäckchen hebt, um ihm Almosen zu geben, reicht Petrus ihm die Hand und heilt seine Leiden. Zwar verweisen Datierung und Monogramm auf Dürer als den geistigen Schöpfer der Bildidee, doch fehlen Hinweise auf den Kopisten oder die Entstehungszeit.
Joseph Heller erwähnt 1827, dass die Platte Ende des 18. Jahrhunderts in der Sammlung des Wieners Franz Ratakowsky gewesen und später in Besitz des Bamberger Antiquars Paul Bundle gekommen sei (vgl. Heller Dürer 1827 II, S. 388). Da die Druckform bis ins 19. Jahrhundert häufig abgezogen wurde, sind zahlreiche, auch schwache und retuschierte Exemplare in Umlauf.