Also gett man in Hewsern. Nörmerck
Dürer fertigte insgesamt sechs Zeichnungen, die Frauenkleidung seiner Heimatstadt festhalten. Drei davon sind in der Albertina in Wien, darunter eine Version der "Nürnbergerin im Hauskleid", die er nachträglich mit einer erläuternden Inschrift versah.
Auf einfachen Untergrund gestellt, zeigt der Künstler eine Dame des Nürnberger Patriziats leicht nach links gewandt im Hauskleid. Sie trägt ein langärmliges Kleid mit Schürze und eine Wulsthaube. Die Beuteltasche an der Hüfte und das Ziertuch in der Hand sind Merkmale für die Oberschicht und die Kleidung insgesamt ist laut Jutta Zander-Seidel keinesfalls als Alltags- oder gar Arbeitskleidung einzustufen (vgl. Ausst.-Kat. Wien 2003). Eine im Format kleinere Version der Nürnbergerin im Hauskleid ist in Mailand (Biblioteca Ambrosiana, Inv.-Nr. F 264 inf. n. 2).
Tietzes bezweifelten die Zuschreibung an Dürer (Tietzes 1928 I, S. 56, Nr. 185), was jedoch kaum Anklang unter Forschenden fand. Im Zuge eines Forschungsprojekts wurden die verwendeten Tinten untersucht. Demzufolgen entstanden Zeichnung und Inschrift mit identischer Eisengallustinte, während die Tinte des Monogramms davon abweicht (vgl. Tintenprojekt 2011-2012).
Dürer verwendete die Figur in abgewandelter Form in dem um 1503 entworfenen Holzschnitt "Die Geburt Mariens", Teil des "Marienlebens" (vgl. Koschatzky/ Strobl S. 158, Kat.-Nr. 20).
S. 4, Nr. 463
S. 11, Nr. 44
S. 126, Nr. 1285
S. 158, Nr. 20
S. 508, 1500/3
S. 193-226, hier S. 215-218