Das Männerbad, 120567

Tattoo Artist Melina Do Febo stach das Motiv 2023 in Essen für Florian Hart. Vorbild für die den ganzen Rücken des Trägers überziehende Tätowierung war Dürers um 1496/ 1497 entstandener Holzschnitt "Das Männerbad" (vgl. Schoch/ Mende/ Scherbaum II, S. 52, Nr. 107). Eine Gruppe von Männern, die lediglich mit einem Lendenschurz bekleidet sind, befindet sich in einem Badehaus. Ihr überdachter Aufenthaltsort wird nach hinten lediglich durch einen halbhohen Bretterzaun abgeschirmt, sodass der Blick auf die Stadtkulisse offenbleibt. Auch vorbeigehenden Passanten wird damit Einblick in das Bad gewährt: direkt am Zaun steht ein Mann und sieht in Richtung eines Badenden, der ihm die Rückseite zugewandt hat. Dieser hört zwei Weiteren zu, die mit Flöte und Fidel musizieren, während ein rechts Sitzender gerade seinen Krug leert.
In vorderster Reihe sind zwei weitere Figuren in ein Gespräch vertieft und lehnen sich dabei an eine Mauer. Diese Begrenzung sowie der darunter befindliche Erdboden wurden nicht in die Tätowierung übernommen. Nach oben hin schließt die Badeszene des Tattoos mit der Balkenkonstruktion ab, die in der Vorlage das Dach stützt. Über dem Querbalken, auf der Schulterpartie des Tattoo-Trägers, wurde die Darstellung ergänzt um symmetrisch angelegte Ornamente mit einem fratzenartigen, behörtem Maskaron in der Mitte. Unten und an den Seiten läuft die Tätowierung lose aus – ohne eine geradlinige Begrenzung wie etwa die Einfassungslinie des Holzschnitts.