Tattoo Artist Mica One stach das Motiv 2019 in Weingarten. Als Vorbild für die Tätowierung diente Dürers 1508 entstandene Pinselzeichnung mit betenden Händen (Wien, Albertina, Inv.-Nr. 3113, vgl. Winkler II, S. 129, Nr. 461), die er als Vorstudie für den sogenannten Heller-Altar (vgl. Anzelewsky 1991 I, S. 224, Nr. 115K) fertigte. Im Gegensatz zu der Zeichnung auf blau grundiertem Papier, die sich durch ein mit dem spitzen Pinsel fein ausgearbeitetes Liniengeflecht mit Schwarz und Deckweiß auszeichnet und mit Grau subtil laviert wurde, tritt die Linie im Tattoo in den Hintergrund und fand beinahe ausschließlich für Konturen und Umrisse Verwendung. Die Beschaffenheit der Haut sowie der anatomischen Struktur der Hände modellierte der Tattoo Artist in punktierender Manier. Die dadurch erzeugten Halbtöne variieren von fast schwarzen Flächen bis hin zu farblosen Partien. Akzentuierend kam weiße Tätowierfarbe zum Einsatz, die etwa Fingerknöchel und -konturen plastisch hervortreten lässt.