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Der in Feder gezeichnete Grundriss und Aufriss samt perspektivischer Studie eines Torbogens gehört als Teil des Legats von Ernst Georg Harzen zum Gründungsbestand der Hamburger Kunsthalle. Bei der erstmals 1908 besprochenen Zeichnung (vgl. hierzu Strauss 1974 VI, S. 3006, XW.259) handelt es sich um eine frühe erhaltene Beschäftigung Dürers mit der Perspektive. Der Künstler zeichnete auf die linke Seite des Blattes den Grund- und Aufriss eines Bogens und setzte diesen auf der rechten Seite in einen baulichen Kontext: der Bogen ist Teil eines verfallenen Gebäudes. Gerne wird die Konstruktionszeichnung mit Werken Dürers in Verbindung gebracht, z.B. mit dem 1504 gefertigten Kupferstich "Die Geburt Christi" oder dem um 1503 entworfenen Holzschnitt "Die Anbetung der Könige".
Das sogenannte "geschleuderte Monogramm" regte Diskussionen um die Urheberschaft an. Während einige Forschende das Monogramm für eine nachträgliche Ergänzung fremder Hand hielten (z.B. Tietzes 1928 I, S. 61, Nr. 202; Flechsig II, S. 476; Ausst.-Kat. Nürnberg 2000, Kat.-Nr. 85), bezweifelten andere die Urheberschaft Dürers insgesamt (für nähere Ausführungen hierzu, vgl. Text von Petra Roettig, Hamburger Kunsthalle Online Collection). Die Forschungsmeinung Lisa Oehlers, die die Zeichnung Hans von Kulmbach zuschrieb (vgl. Oehler 1959, S. 158), setzte sich nicht durch.
S. 29, Nr. 903
S. 159, Nr. 1699
S. 65, 80, 157
S. 3006, XW.259
S. 148, Kat.-Nr. 291