Dz hab ich gfisyrt
• 1501 •
AD
Die grau lavierte und mit Deckweiß gehöhte Zeichnung "Liegender weiblicher Akt" auf grün grundiertem Papier wurde vom Bamberger Sammler Joseph Heller erstmals besprochen (vgl. Heller Dürer 1928 I, S. 111, Nr. 82).
Den Betrachter:innen zugewandt liegt die nackte Frau auf ihrer linken Seite. Den Oberkörper aufgerichtet, lehnt sie an einem Steinblock und stützt ihren im linken Profil sichtbaren Kopf mit der linken Hand.
Forschende sahen in der Figur eine Weiterentwicklung von Dürers Frauenakt, der in dem um 1498 gefertigten Kupferstich "Das Meerwunder" von einem Wassermann über die Wellen getragen wird. Seitdem Ludwig Justi 1898 Konstruktionslinien auf dem grünen Grund entdeckt hat, gilt die Zeichnung als eine der ersten bekannten konstruierten menschlichen Figuren Dürers. In einer Untersuchung der verwendeten Tinten, die identische Zeichenmittel für Zeichnung und Inschrift ergab, konnte die Annahme bekräftigt werden, dass der schriftliche Zusatz "Dz hab ich gfisyrt" mit der Zeichnung entstanden ist (vgl. Tintenprojekt 2011-2012).
S. 5, Nr. 466
S. 12, Nr. 48
S. 153, Nr. 1639
S. 164, Nr. 23
S. 578, 1501/6