Die "Studie zum großen Glück" mit nachträglich aufnotiertem Dürer-Monogramm gehört als Teil des Nachlasses von Hans Sloane zum Gründungsbestand des British Museum. In der gängigen Dürer-Literatur des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts wurde die Federzeichnung vergleichsweise wenig behandelt, da Forschende sie als Kopie eingeordnet hatten und nachfolgend unbeachtet ließen (z.B. Friedrich Lippmann).
Dürer zeichnete die Figurenstudie zu dem um 1501 gefertigten Kupferstich "Nemesis (Das große Glück)". Er zeigt die Schicksalsgöttin als geflügelte Gestalt im linken Profil. Sie steht auf einer Kugel und hält Zaumzeug in der Hand. Die Flügelstudie, die außerdem auf das Blatt gezeichnet ist, gibt Dürers Überlegungen zu deren Umsetzung zu erkennen. Während die Figur in Kupfer übernommen wurde, gehören die Flügel zu den deutlich veränderten Details.
Spätestens seit Tietzes finden die ins Papier gedrückten Konstruktionslinien immer wieder Aufmerksamkeit (vgl. Ausst.-Kat. Wien 1985, S. 74, Kat.-Nr. 18).
S. 640, 1502/25
S. 98, unter Nr. 33