Goossens kopierte mindestens neun Motive nach Dürers zwischen 1507 und 1512 entstandener Kupferstichpassion mit Ausnahme der „Handwaschung des Pilatus“ von der Originalseite. Die im Vergleich zur Vorlage stellenweise veränderten Adaptionen dienen als Illustration von Georg Scherers „Preces Ac Meditationes Piae In mysteria Passionis ac Resurrectionis D.N. Jesu Christi“, das Johann Wilhelm Friessem 1680 in Köln verlegte.
Mit seinen Umsetzungen ersetzte Goossens die Kupferstiche von Wilhelm de Haen, dessen Kopien nach Dürer für frühere Auflagen des Werks (1612, 1618 und 1625 in Brüssel) herangezogen wurden. Da Goossens Hinweise auf de Haen in die Darstellungen integrierte, sind dessen Kupferstiche als Vorlage zu vermuten.
Daran, dass Goossens die vollständige Kupferstichpassion Dürers kopierte, zweifelte Joseph Heller bereits 1827 (vgl. Heller Dürer 1827 II, S. 386).