Die Zeichnung "Engelmesse" ist weder datiert noch monogrammiert. Sie zeigt ein Kircheninneres, in dem Engel und Teufel eifrig als Gegenspieler von Gut und Böse agieren. An den Blatträndern sind die Gottesdienstbesucher dargestellt. Der Künstler verbildlichte deren Gedanken und Visionen. So erkennen die Betrachter:innen zum einen die fromm Betenden, aber zum anderen die sündhaft Abgelenkten. Unten mittig hält eine Gruppe von Engeln eine leere Tafel, die - neben Federproben - mit dem Hinweis "Do schreibt hrein was Ir wollt" versehen ist. Nachträglich ist unten links in der Tafel "A. Dürer" ergänzt worden.
Über die Datierung und den Verwendungszweck der humoristischen Federzeichnung wurde viel spekuliert.
S. 19, Nr. 679
S. 524, 1500/11