Die Federzeichnung "Petrus und der Zauberer Simon Magus" zeigt ein Motiv aus einer apokryphen Erzählung. Der Sektenführer und Zauberer Simon Magus zieht nach Rom, um Kaiser Nero zu demonstrieren, wie mächtig er ist. Vor den kaiserlichen Augen wird er von dämonischen Wesen emporgetragen, die dunkle Mächte verkörpern. Der ebenfalls anwesende Petrus bittet Gott währenddessen ihn zu stoppen und holt ihn so vom Himmel.
Woldemar von Seidlitz war es, der die Zeichnung in die Dürer-Literatur einführte, hielt sie allerdings für eine Kopie nach einem verlorenen Original (vgl. Seidlitz 1881, S. 7). Die Zuschreibung an Dürer wurde auch nachfolgend wiederholt hinterfragt (z.B. Tietzes 1928 I, S. 115, A 71; Panofsky 1948, S. 88, 841). Dürers Monogramm und die Jahreszahl "1512" sind nachträgliche Beigaben fremder Hand.
Die Zeichnung ist heute um 1500 datiert. Die Darstellungstypen werden mit anderen Werken Dürers in Verbindung gebracht, so zum Beispiel mit dem um 1496 gefertigten Kupferstich "Der Orientale und sein Weib" (vgl. Best.-Kat. Dessau 2011, S. 63).
S. 22, Nr. 701
S. 88, Nr. 841
S. 2986, XW.219