1910 führte Gustav Pauli die Federzeichnung als Teil "der an ungehobenen Schätzen reichen Sammlung der Veste Coburg" in die Dürer-Forschung ein (Pauli 1910, S. 57).
Der Künstler zeigt die Himmelfahrt von Maria Magdalena, die, nachdem Jesus ihr das sündhafte Leben ihrer jungen Jahre vergeben hat, als Einsiedlerin lebte. Ihr Weg zu Gott findet symbolisch durch ihre Erhebung ans Ziel. In der Legenda aurea beschrieben, wurde sie jeden Tag zu den sieben kanonischen Gebetsstunden von Engeln in die Lüfte erhoben, um dem Lobgesang der himmlischen Heerscharen zuhören zu können. Die Zeichnung gibt die Heilige nackt, mit vor der Brust gekreuzten Händen, inmitten der Engel wieder.
Die Urheberschaft wurde verschiedentlich bezweifelt. Forschende sahen in ihr eine Arbeit Hans Leonhard Schäufeleins (z.B. Weinberger 1921, S. 129; Flechsig II, S. 391) oder Hans von Kulmbachs (z.B. Oehler 1959, S. 160). Aufgrund des nachträglich unten links ergänzten Dürer-Monogrammes in sogenannter „geschleuderter“ Form wurde die Zeichnung wiederholt in einer Gruppe mit anderen interpretiert.
Auf die Rückseite ist nach Friedrich Winkler der "geometrische Grundriss eines Kruzfixes" gezeichnet (Winkler I, S. 30, Nr. 38; Abb. bei Tietzes 1928 I, S. 150).
S. 49
S. 129
S. 9, Nr. 605
S. 87
S. 160
S. 11, Nr. 19
S. 2906, XW.38
S. 88, Kat.-Nr. 18