Nach einem Entwurf Cornelis Cornelisz.' stach Jan Sanredam die Szene mit dem ersten Menschenpaar in Kupfer. Beide Figuren stehen nahezu frontal zum Betrachter. Eva blickt zu Adam hinauf, der ihr den Arm um die Schulter gelegt hat, und reicht ihm dabei den verbotenen Apfel. Hinter ihr rankt sich die Schlange um den Baum der Erkenntnis, eine weitere Frucht im Maul haltend. Weitere Tiere bevölkern den Garten Eden, etwa ein Frosch direkt zu Füßen der beiden und ein großer Hund rechts am Bildrand liegend.
Im Rahmen der Ausstellung Düreriana 1990 setzte Matthias Mende die Darstellung in Bezug zu Dürers Kupferstich von 1504. Er argumentierte, "dass die Standmotive von Adam und Eva dem Dürer'schen Muster verpflichtet sind, ähnlich wie die jeweils rechten Arme der beiden. Selbst ein Teil der Tiere, bei Dürer als Verkörperung der Vier Temperamente für den Bildsinn wichtige Einzelheiten, kommen in der Nachbildung vor. Andere [...] sind manieristische Zutaten." (Ausst.-Kat. Nürnberg 1990, Kat.-Nr. 35). Wenngleich Dürers Komposition vielfach rezipiert wurde, erscheinen die Bezüge bei Saenredam allenfalls lose. Abgesehen von Papagei und Schlange, deren Körperhaltungen zudem von Dürer abweichen, wiederholen sich die Tiere nicht und auch ist der Handlungsmoment ein anderer: während Dürers Eva den Apfel erst von der Schlange entgegennimmt, reicht sie ihn in der späteren Version bereits an Adam weiter.
Die Platte wurde mehrmals überarbeitet und von ihren jeweiligen Besitzern mit deren Verlegerzeichen versehen, sodass sich die erhaltenen Abzüge hinsichtlich der gedruckten Inschriften deutlich unterscheiden. Es existieren auch Blätter ohne jegliche Beschriftung (vgl. London, British Museum, Inv.-Nr. 1867,0413.608).
S. 9, Nr. 7