Die nicht eigenhändig datierte und monogrammierte Silberstiftzeichnung, in der Dürer das linke Profil seines Nürnberger Nachbarn und Freundes Willibald Pirckheimer in schnelle Strichen festhielt, konnte 1951 für die Berliner Sammlung erworben werden. Durch den Erwerb kam sie zu ihrem in Kohle gezeichneten, in das Jahr 1503 datierten Pendant (Berlin, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. KdZ 4230). Beide Zeichnungen wurden häufig miteinander besprochen, wobei hin und wieder ein hierarchischer Bezug diskutiert wurde (vgl. Winkler II, S. 6, Nr. 268).
Für die zeitgenössisch zur Entstehungszeit oberhalb aufgesetzte griechische Inschrift inklusive Dürer-Monogramm wurde spätestens seit Tietzes der Dargestellte selbst als Urheber vermutet (vgl. Tietzes 1928 I, S. 66, Nr. 219). Der zotige Einzeiler, zu deutsch "Mit dem aufgerichteten Glied des Mannes in den After", wurde wiederholt als Beleg für einen derb-humorigen Umgang der beiden Männer miteinander herangezogen. (Ausst.-Kat. Berlin 2023, S. 302, Kat.-Nr. 119)
S. 11, Nr. 142
S. 107, Nr. 1036
S. 658, 1503/3