Kopf der Maria, https://d-nb.info/gnd/1186823089

Die eigenhändig in das Jahr 1503 datierte und monogrammierte Kohlezeichnung, die einen "Kopf der Maria" zeigt, konnte 1844 für die Berliner Sammlung erworben werden. Sie gehört zu den frühesten Kohlezeichnungen Dürers, was ihn zu einem der ersten Künstler nördlich der Alpen macht, die in dieser Technik arbeiteten (vgl. Ausst.-Kat. Karlsruhe 2007, S. 298, unter Kat.-Nr. 96).
Er zeigt eine Nahaufnahme des leicht zur Seite geneigten Kopfes. Das Gesicht wird durch einen Schleier gerahmt, die Augen sind geschlossen. Die Kolorierung von Hintergrund und Obergewand wurde nachträglich von fremder Hand aufgetragen. Michael Roth, ehemals Oberkustos der deutschen Kunst bis 1800 am Kupferstichkabinett in Berlin, datierte diese gravierende Veränderung als möglicherweise um 1600 (vgl. Ausst.-Kat. Berlin 2023, S. 96, Kat.-Nr. 33).
Wie so häufig bei weiblichen Figuren in Dürers Gesamtwerk wurde zuweilen auch hier seine Frau Agnes als Modell interpretiert (z.B. Tietzes 1928 I, S. 67, Nr. 227).