Schteffen Folkamer
Jorg Haller
nicklos Grolant
pirkamer
Die "Kentaurin ihre Jungen stillend" geht auf eine antike Textvorlage zurück. Sowohl Lucians "Zeuxis und Antiochus", in dem ein gleichartiges Gemäldemotiv von Zeuxis beschrieben wird (vgl. Strauss 1974 II, S. 872), als auch Philostrat wurden als Motivquelle interpretiert (vgl. Panofsky 1948 II, S. 93; Ausst.-Kat. Nürnberg 1971, S. 576, Kat.-Nr. 520).
Die Kentaurin hat ihren Pferdekörper niedergelegt, damit sie ihren beiden Jungen die Brust geben kann. Sie legt den Arm um den Oberkörper des Kentaurenkindes, das seinen Durst stillend vor ihr steht, während ein zweites seitlich in Erwartung danach greift.
Die Notiz, die vier Namen von Bekannten bzw. Freunden Dürers nennt, wurde als eigenhändig interpretiert und als Beleg für die Authentizität der Zeichnung herangezogen (vgl. Strauss 1974 II, S. 872). Auf der Rückseite ist eine "Studie zum Großen Kalvarienberg" (Coburg, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. Z.0095a). Verschiedene Werkverzeichnisse listen recto und verso des Blattes unter jeweils eigener Nummer.
S. 27, Nr. 732
S. 872, 1505/16
S. 95, Kat.-Nr. 22