Das auf eine Holztafel aufgezogene Hochformat mit dem "Kalvarienberg" auf grau grundiertem Papier wird zu mehreren Entwürfen für den sogenannten Ober-St.-Veiter Altar gerechnet, den Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen zu Beginn des 16. Jahrhunderts in Auftrag gab (Wien, Dom Museum, Leihgabe des Erzbistums Wien, Inv.-Nr. L/58). Die Arbeit gilt als Entwurf bzw. Präsentationszeichnung für die mittlere Tafel des Altars. Am unteren Rand fügten fremde Hände nachträglich Dürers Namen, die Jahreszahl 1502 und das Monogramm des Künstlers ein.
Die vielfigurige Zeichnung zeigt die Ereignisse um den gekreuzigten Christus - die drei Kreuze mit Christus, dem guten und bösen Schächer, Longinus auf dem Pferd mit seiner Lanze, die im Beisein von Maria Magdalena und Johannes zusammenbrechende Muttergottes oder die um das Gewand Christi würfelnden Soldaten.
Die Hans Leonhard Schäufelein zugeschriebene Zeichnung ging 1849 als Schenkung in die Basler Sammlung ein.
S. 880, 1505/22