1505
INRI
In der Albertina in Wien sind drei kolorierte und in das Jahr 1505 datierte Federzeichnungen, die Christus am Kreuz sowie den reuigen (vgl. Inv.-Nr. 3097) und bösen Schächer (vgl. Inv.-Nr. 3098) darstellen.
Der Künstler zeigt den gekreuzigten Heiland frontal zu den Betrachter:innen gewandt. Durch die Handflächen und Füße sind Nägel geschlagen, die Dornenkrone ist fest auf sein Haupt gedrückt. Der muskulöse Körper des Toten ist nur durch ein Tuch bekleidet, dessen Enden beidseitig scheinbar von Winden emporgetragen werden. Dürers Monogramm unten am Kreuzstamm wurde nachträglich von fremder Hand ergänzt.
Die Urheberschaft der erstmals in der ab 1827 erscheinenden Dürer-Monographie des Bamberger Sammlers Joseph Heller erwähnten Zeichung ist nicht unumstritten. Tietzes sprachen sich gegen Dürer als Zeichner aus (vgl. Tietzes 1928 I, S. 136, A 174), was nachfolgend von Forschenden aufgegriffen und mit Argumenten unterfüttert wurde.
Unter anderem im Kupferstichkabinett der Kunsthalle Basel findet sich eine historische Kopie (vgl. Basel, Kupferstichkabientt, Inv.-Nr. U.IV.30).
S. 10, Nr. 490
Nr. 310
S. 70, Nr. 591
S. 418, Nr. 160
S. 864, 1505/12