1505
In der Albertina in Wien sind drei kolorierte und in das Jahr 1505 datierte Federzeichnungen, die Christus am Kreuz (vgl. Inv.-Nr. 3096) sowie den reuigen (vgl. Inv.-Nr. 3097) und bösen Schächer darstellen.
Der unreuige Schächer, auch Gestas genannt, ist nur mit einem Lendenschurz bekleidet, an den Handgelenken und der Taille mit Seilen an das Kreuz gefesselt. Der Künstler zeigt ihn dabei nicht frontal, sondern von seiner linken Seite. Die Beine hängen schlaff herunter, durch den leblos nach Vorne gefallenen Kopf verdecken die langen Haare das Gesicht. Dürers Monogramm wurde nachträglich von fremder Hand unten auf den Kreuzstamm gesetzt.
Die Urheberschaft der erstmals in der ab 1827 erscheinenden Dürer-Monographie des Bamberger Sammlers Joseph Heller erwähnten Zeichung ist nicht unumstritten. Tietzes sprachen sich für Hans Baldung Grien als Urheber aus (vgl. Best.-Kat. Wien 1933 IV, Nr. 312), was nachfolgend von Forschenden aufgegriffen und mit Argumenten unterlegt wurde (vgl. Ausst.-Kat. Karlsruhe 2007, S. 283, Kat.-Nr. 87).
Im Kupferstichkabinett der Kunsthalle Basel findet sich eine historische Kopie (vgl. Basel, Kupferstichkabientt, Inv.-Nr. U.IV.31).
S. 10, Nr. 492
S. 70, Nr. 593
S. 418, Nr. 162
S. 862, 1505/11