Die weder datierte noch monogrammierte Zeichnung "Himmelfahrt und Krönung Mariä" konnte im Mai 1910 in der Stuttgarter Auktion der Sammlung von Adalbert von Lanna für die Sammlungen des British Museum erworben werden. Angeboten wurde sie als Werk von Erhard Schön (vgl. Aukt.-Kat. H.G. Gutekunst, Stuttgart, 06. bis 11. Mai 1910, S. 55, Nr. 501).
In seiner Darstellung der apokryphen Erzählung markiert der Künstler den Übergang von irdischer zu himmlischer Sphäre durch ein Wolkenband. Im unteren Bereich stehen und knien die Apostel um den leeren Sarkophag Mariens, wobei einige ihren Blick staunend zum Himmel heben. Dorthin schwebt die Gottesmutter mit demütig gesenktem Haupt und vor der Brust aneinandergelegten Händen. Über ihr sind der segnende Christus und Engel, um ihr die Krone aufzusetzen.
Das nach unten abgerundete Blatt wurde wiederholt mit Altargemälden in Verbindung gebracht (z.B. Heller Dürer 1827 I, S. 84, Nr. 87; Winkler II, S. 59, Nr. 337). Tietzes schlossen die Zeichnung aus dem Gesamtwerk Dürers aus (Tietzes 1928 I, S. 127, A 137). Ihre Argumente, wie der "lahme Strich" oder die "schwerfällige Komposition", vermochten es jedoch nicht die Forschungsgemeinde hinter sich zu versammeln. Die Datierung um 1503 rührt von einer der beiden Kopien aus dem Gründungsbestand des British Museum, die historisch in das Jahr datiert ist (vgl. London, British Museum, SL,5218.187).
S. 24, Nr. 1503/24
S. 700, 1503/24