Die in Kupferstich kopierte Folge nach Dürers zwischen 1507 und 1512 gefertigter Kupferstichpassion wird als „Krausische“ bezeichnet, da sie schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts vielfach mit diesem Zusatz im Kunsthandel angeboten wurde. Bereits der Sammler Joseph Heller zweifelte an dieser traditionellen Zuschreibung und vermutete, dass der Kupferstecher und Verleger Johann Ulrich Kraus nicht der Kopist gewesen ist, sondern nur in Besitz der Platten gelangt war und diese anschließend verbreitete (vgl. Heller Dürer 1827 II, S. 387). Im New Hollstein German wird die Zuschreibung an Kraus vollständig zurückgewiesen (vgl. New Hollstein German, Kraus 5.241.R 1-9).
Spätere Abzüge sind unten rechts nummeriert. Da jedoch nur neun Motive – angefangen bei „Christus vor Kaiphas“ – mit in die Darstellung integrierter Ziffer bekannt sind, wurde vermutet, dass die Folge nie vollständig kopiert worden ist bzw. der spätere Verleger nur noch neun Platten erhalten, nummerieren und verbreiten konnte.
S. 161, Nr. 13-21