Die Pflanzenstudie auf Pergament ist bereits in der ab 1827 erschienenen Dürer-Monographie des Bamberger Sammlers Joseph Heller erwähnt (vgl. Heller Dürer 1827 I, S. 118, Nr. 143). Noch ein Jahrhundert später führte Friedrich Winkler das Blatt unter dem Titel "Die drei Heilkräuter" (Winkler II, S. 73, Nr. 356) und verwies damit gleichsam auf eine historische Funktion der Pflanzen. Für den Wiener Katalog zur Ausstellung "Albrecht Dürer und die Tier- und Pflanzenstudien der Renaissance" ließ Fritz Koreny die dargestellten Pflanzen 1985 von "F. Ehrendorfer" bestimmen, so dass sie seither als Wiesen-Stiefmütterchen, Brunelle, Acker-Gauchheil und Vogelmiere, also vier Pflanzen, besprochen werden (vgl. Ausst.-Kat. Wien 1985, S. 204, Kat.-Nr. 71). Der Biologe Georg Grabherr bemerkte 2014 unter anderem, dass sich die Brunelle nicht mit den beiden kleineren Kräutern verträgt, was die Vermutung stützt, dass der Künstler die Pflanzen gestochen, arrangiert und abgezeichnet hat (vgl. ALBERTINA online, Stand: 04.09.2024).
Seit Joseph Meder wurde regelmäßig die beleglose Vermutung publiziert, dass die Zeichnung vormals - ebenso wie "Akelei" und "Schöllkraut" - die Jahreszahl "1526" getragen hätte, diese jedoch bei der Beschneidung des Blattes abhanden gekommen wäre (hierzu Koschatzky/ Strobl, S. 182, Nr. 31).
Insgesamt wurde immer wieder an der Urheberschaft Dürers gezweifelt. Winkler betonte offen die künstlerischen Schwächen, Walter Koschatzky und Alice Strobl zweifelten, konnten sich jedoch nicht zu einer Abschreibung durchringen, während Koreny die Argumente gegen Dürer für schlagend hielt und das Blatt in die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts datierte.
S. 30, Nr. 587
S. 24, Nr. 161
A 429
S. 136, Nr. 1435
S. 182, Nr. 31
S. 722, 1503/35