Der mit Wasserfarbe auf Pergament gezeichnete "Reiher" wurde erstmals von dem Bamberger Sammler Joseph Heller in seiner ab 1827 erscheinenden Dürer-Monographie erwähnt (vgl. Heller Dürer 1827 I, S. 126, Nr. 29). Seinerzeit befand sich das Blatt in der Sammlung des Wieners Joseph Grünling, dessen Stempel in der unteren linken Ecke aufgebracht ist. Dargestellt ist wohl kein lebendiges Tier, sondern ein Vogelbalg, also die Haut, an der sich Gefieder, Schnabel und Beine befinden (vgl. hierzu Ausst.-Kat. Berlin 2023, S. 294, Kat.-Nr. 115).
Die oben rechts handschriftlich aufgebrachte Datierung mit Monogramm wurde später aufgesetzt. Friedrich Winkler meinte die Handschrift Hans von Kulmbachs zu erkennen (vgl. Winkler II, S. 78, Nr. 363). Tietzes hielten die Datierung "1515" dennoch für realistisch und begründeten dies mit der Integration von mehreren Reiherdarstellungen in Dürers Randzeichnungen im "Gebetbuch Kaiser Maximilians I.", die um 1515 entstanden.
S. 14, Nr. 808
Nr. 633
S. 129, Nr. 1324
Nr. 47