Das Museum der Schönen Künste in Budapest besitzt eine weiß gehöhte Händestudie auf blau grundiertem Papier. Hans Hoffmann vereinte wohl gleich zwei Studien auf dem Blatt, die Dürer als Vorarbeit für Gemälde angefertigt hatte: Zum einen die heute ikonischen "Betenden Hände" (Wien, Albertina, Inv.-Nr. 3113), die ein Detail aus dem sogenannten Heller-Altar vorbereiteten. Zum anderen eine als verschollen geltende Zeichnung, die die zum Beten gefalteten Hände des Papstes aus dem Rosenkranzfest zeigte, das Dürer auf seiner zweiten Italienreise im Auftrag deutscher Kaufleute als Altarbild für die Kirche San Bartolomeo in Venedig anfertigte (vgl. Winkler II, S. 95). Auf dem Originalgemälde, das 1606 nach Prag überführt wurde und sich heute in der dortigen Nationalgalerie befindet (vgl. Inv.-Nr. 0 1552), trägt der Papst Handschuhe. Im Zuge des Dreißigjährigen Krieges wurde das Großformat stark beschädigt. Bei Restaurierungsmaßnahmen in der Mitte des 19. Jahrhunderts ergänzte und übermalte man es partiell. In der historischen Gemäldekopie, die heute im Kunsthistorischen Museum in Wien aufbewahrt wird (Inv.-Nr. Gemäldegalerie, 1900), ist die in der Hoffmann'schen Kopie gezeigte Handhaltung noch nachvollziehbar.
S. 148, W 56
S. 928, 1506/16
Z 318