1506
AD
Der eigenhändig von Dürer monogrammierte und in das Jahr "1506" datierte "Weibliche Rückenakt" konnte 1935 aus Privatbesitz für die Berliner Sammlung erworben werden.
Der Künstler zeichnete auf venezianisches Papier, setzte die Nackte vor eine dunkel lavierte Fläche. Die Pinselstriche, partiell weiß gehöht, offenbaren durch kleinere Veränderungen den Entstehungsprozess. So zeigt die vertikale Linie, die an der Außenseite des rechten Beines in den Fuß verläuft, dass dieser zunächst geradeaus gerichtet war (hierzu Ausst.-Kat. Berlin 2023, S. 290). Forschende stellten einen Zusammenhang zum Rückenakt aus Dürers bereits um 1497 gefertigten Kupferstich "Vier nackte Frauen (Die vier Hexen)" her (vgl. Schoch/ Mende/ Scherbaum I, S. 6, Nr. 17). Auch zu einem Steinrelief (New York, Metropolitan Museum, Gift of J. Pierpont Morgan, 1917, Inv.-Nr. 17.190.467), bei dem über mehrere Jahrzehnte über die Eigenhändigkeit Dürers spekuliert und gestritten wurde (vgl. Mende 1983, S. 235), sowie metallenen Abgüssen davon (z.B. Nürnberg, Kunstsammlungen der Stadt, Inv.-Nr. Pl 0744; Germanisches Nationalmuseum, Inv.-Nr. Pl.O.888), ist ein Zusammenhang deutlich erkennbar.
Die Zeichnung könnte aus der Sammlung des Willibald Imhoff stammen, zumindest meinte man sie gelegentlich in dem Titel "Ein nackendes Weibsbild grau in grau" zu erkennen, der im Sammlungsverzeichnis aufgelistet ist (vgl. Heller Dürer 1827, S. 83, Nr. 68).
S. 11, Nr. 138
S. 36, Nr. 338
S. 118, Nr. 1188
S. 978, 1506/49
Nr. 53