1508
AD
Bei der weiß gehöhten Pinselzeichnung, die auf blaugrün grundiertem Papier den "Nach rechts gewandten Kopf eines Apostels" im rechten Halbprofil zeigt, handelt es sich um eine von zahlreichen Studien, die Dürer für ein von Jakob Heller für die Dominikanerkirche in Frankfurt am Main in Auftrag gegebenes Triptychon anfertigte. Der Mann mit nach oben gerichtendem Blick und buschigem Bart bereitete einen Apostel vor, der in der um 1508/ 1509 gemalten Mitteltafel links stehend der "Himmelfahrt und Krönung Mariens" beiwohnte (vgl. Ausst.-Kat. Berlin 2023, S. 190, Kat.-Nr. 72). 1614 an Herzog Maximilian von Bayern verkauft, verbrannte diese Mitteltafel des Altars 1729 in München. Ihr Erscheinungsbild ist heute durch eine Kopie des Jobst Harrich (Frankfurt am Main, Historisches Museum, Inv.-Nr. B0265) überliefert.
Das Blatt wurde linksseitig beschnitten und die Streifen rechts wieder anmontiert. Als Begründung dieser Veränderung wurde interpretiert, man hätte den Kopf für Präsentantionszwecke auf dem Blatt zentrieren wollen (vgl. Ausst.-Kat. Berlin 2023, S. 190, Kat.-Nr. 72).
Obwohl Elfried Bock die Autorschaft Dürers in seinem Bestandskatalog von 1921 bezweifelte (vgl. Best.-Kat. Berlin 1921 I, S. 26) und Tietzes das Blatt gar als Werkstattarbeit einstuften (vgl. Tietzes 1937 II, S. 149, W 61) wurde die Zuschreibung im Anschluss kaum mehr bezweifelt.
S. 149, W 61
S. 1024, 1508/5
S. 240, Kat.-Nr. 52, Z 17b