AD 151
Dufresne Sc. 1792
Der Künstler kopierte die Federzeichnung einer Heiligen Katharina (Dublin, National Gallery of Ireland, Inv.-Nr NGI.2336), die Rudolph Weigel in seinem 1865 erschienenen Buch über Faksimiles nach Handzeichnungen großer Meister unter "Dürer" erwähnte (vgl. Weigel 1865, S. 195, Nr. 47). Auch der Bamberger Sammler Joseph Heller nahm das Werk unter der Rubrik "Nach Dürer's Gemälden und Zeichnungen" in seine ab 1827 erschienene Dürer-Monographie auf (vgl. Heller Dürer 1827 II, S. 863, Nr. 2325).
Im Gegensatz zur heute eher in die Nähe Hans von Kulmbachs gerückten Zeichnung ist die Heilige nach links gewendet und senkt ihr Haupt. In den Händen hält sie das Werkzeug ihres Martyriums, das Schwert. Nachdem sie 50 Philosophen zum Christentum bekehrt hatte, verurteilte sie Kaiser Maxentius zum Tode. Sie sollte eigentlich durch ein messerbesetztes Rad zerfleischt werden. Da dieses jedoch rechtzeitig von Himmelsboten zerstört und damit ihre Hinrichtung zunächst verhindert werden konnte, wurde Katharina von Alexandrien enthauptet.
Unten links erinnern das Monogramm und die ersten drei Ziffern einer Jahreszahl an den damals vermuteten geistigen Schöpfer der Bildidee, während rechts der eigentliche Künstler und die Entstehungszeit durch einen Schriftzug integriert sind.
S. 3042, XW.510, Anm. 1