1518 reiste Dürer als Teil der Nürnberger Delegation zum Augsburger Reichstag, wo er zahlreiche Bildnisse von Anwesenden zeichnete. Darunter war nicht nur Kaiser Maximilian I., sondern auch der Sohn des brandenburgischen Kurfürsten, der damals gerade zum Kardinal ernannte Albrecht.
Dürer zeigt ihn im Kardinalsgewand als Brustbild im Halbprofil. Friedrich Winkler war der Auffassung, der Künstler habe die heute in Wien aufbewahrte Zeichnung nach einer vor Ort nach dem Leben gefertigten Skizze zu Hause umgesetzt (vgl. Winkler III, S. 34. Nr. 558), belegbar ist diese Behauptung jedoch nicht (hierzu Ausst.-Kat. Wien/ München 2011, Kat.-Nr. 152). Gemeinhin nimmt man heute jedoch an, dass der Künstler im Zuge einer Porträtsitzung von Albrecht II. beauftragt wurde, ein repräsentatives Kupferbildnis von ihm zu stechen. Der in das Jahr 1519 datierte Kupferstich, auch bekannt als "Der kleine Kardinal", entstand letztendlich nach einer "vereinfachende[n] Umzeichnung" (Koschatzky/ Strobl 1971, Nr. 111), die sich bis zum Zweiten Weltkrieg im Kupferstichkabinett in Bremen befand (Inv.-Nr. 1851/42 Z).
S. 22, Nr. 547
S. 131, Nr. 710
S. 104, Nr. 1002
S. 352, Nr. 111
S. 1744, 1518/23
S. 20, Nr. 125
S. 221, unter Nr. 89; S. S. 233, unter Nr. 97