ALBERT[VS]
DVRER
NORICUS
FACIEBAT
AD 1504
feine Einfassungslinien
Den Kupferstich „Adam und Eva“ fertigte Dürer im Jahr 1504, vor seiner zweiten Italienreise (vgl. Schoch/ Mende/ Scherbaum I, S. 110, Nr. 39).
Er zeigt die Stammeltern als Ganzfiguren vor dichtem Baumbestand mit dem 'Baum der Erkenntnis' im Zentrum. Um sie herum tummeln sich zahlreiche Tiere, die dem Künstler zur Charakterisierung des Bildpersonals dienten. Bereits verführt von der Schlange, reicht Eva dem skeptisch blickenden Adam die verbotene Frucht.
Die technische Raffinesse des Kupferstichs und den außerordentlichen Detailreichtum entwickelte Dürer in einer Fülle von Konstruktionszeichnungen und Studien der einzelnen Kompositionsbestandteile, ebenso wie in Probedrucken und Druckzuständen, die sich in einer bemerkenswerten Vielzahl international in den Beständen von Bibliotheken und Museen erhalten haben. Den Kupferstich führte Dürer auf seine Reise in die Niederlande mit, wie das heute sogenannte „Tagebuch der niederländischen Reise“ belegt. Zwar ist das Original von Dürers Hand verschollen, doch ist der Inhalt durch zwei frühneuzeitliche Abschriften überliefert (vgl. Nürnberg, Staatsarchiv, Reichsstadt Nürnberg, Ratskanzlei, A-Laden Akten 145/15b, 18 und Bamberg, Staatsbibliothek, JH.Msc.Art1#1).
Zustandsbeschreibung:
"Prachtvoller erster Abdruck des berühmten, seltenen Blattes, auf Papier mit dem Ochsenkopf. Leider sind einige dünne Stellen hinterlegt und Rißchen kaum sichtbar ausgebessert."
Provenienz:
Wilhelm Koller