Die kleine "Studie eines sitzenden Mönchs" mit nachträglich unten rechts ergänztem Dürer-Monogramm wurde 1929 von Friedrich Winkler als Vorstudie für den 1519 gefertigten Kupferstich "Der heilige Antonius vor der Stadt" mit dem Zusatz "[n]icht in der Literatur erwähnt" in die Dürer-Forschung eingeführt (vgl. Lippmann/ Winkler 1929 VII, S. 19, Nr. 830). Der Künstler zeigt einen Mönch mit Kapuze am Boden sitzen. Er hält ein aufgeschlagenes Buch auf den Knien und ist in die Lektüre vertieft. Unter dem langen Gewand sind seine nackten Füße zu sehen.
Eduard Flechsig bezweifelte die Einstufung der Zeichnung als Vorarbeit, nicht zuletzt da sie nicht spiegelverkehrt zum Stich ist (vgl. Flechsig II, S. 465). Auch Tietzes und Erwin Panofsky sprachen sich deutlich gegen die Urheberschaft Dürers aus (vgl. Tietzes 1938 II, S. 135, A 403; Panofsky 1948 II, S. 84, Nr. 783).
Die besitzende Institution führt das in jüngerer Zeit vergleichsweise wenig besprochene Blatt als eigenhändig (vgl. Louvre Collections, Stand: 21.03.2025).
S. 19, Nr. 830
S. 135, A 403
S. 84, Nr. 783
S. 3048, XW.600