PROKOPH
T. & R. GRAV.
Steindr. v. C.W. Medau in Leitmeritz.
Das lithographische Gedenkblatt kombiniert ein Porträt Dürers mit Darstellungen seines ehemaligen Wohnhauses am Tiergärtnertorplatz sowie seiner Grabstätte auf dem Johannesfriedhof. Das frontale Erscheinungsbild des Künstlers im Pelzmantel ist auf dessen Selbstbildnis von 1500 zurückzuführen (vgl. München, Bayerische Staatsgemäldesammlung, Alte Pinakothek, Inv.-Nr. 537). Dürer erscheint in einem Wolkenband mittig über den Ansichten der beiden Gedächtnisorte, die von einer gotischen Bogenarchitektur eingefasst werden. Die drei Darstellungen ähneln hinsichtlich des Bildausschnitts sowie einiger motivischer Details den Illustrationen aus Friedrich Campes "Reliquien Albrecht Dürers" von 1828, sodass Matthias Mende in diesen die Vorlage vermutete (vgl. Mende 1991b, S. 15). Die Lithographie selbst erschien 1837 in den von Carl Wilhelm Medau herausgegebenen "Erinnerungen an merkwürdige Gegenstände und Begebenheiten" bei Carl Wilhelm Medau in Leitmeritz.