Rahmen des Allerheiligenbildes, 169739

Titel
Rahmen des Allerheiligenbildes
Alternativer Titel
Rahmen des Landauer Altars
Vorschaubild
Auftrag
Datierung
um 1508
Kontext

gemeinsam mit der Bildtafel als Retabel für die Allerheiligenkapelle des Nürnberger Zwölfbrüderhauses

Inhaltliche Entstehung
Rolle
Inventor
Datierung
1508
Ausführung
Urheber*in
unbekannt
Rolle
Bildschnitzer
Fassmaler
Datierung
1511
Methode/ Material
Lindenholz, farbig gefasst, vergoldet
Bezeichnung
Anbringungsort
unten auf der Predella
Bezeichnungstyp
Inschrift
Transkription

mathes • landauer • hat • entlich • volbracht
das • gottes • haus • der • tzwelf • bruder •
samt • der • stiftung • vnd • dieser • thafell •
nach • xps • gepuid • mcccccxi • ior 

Technik
handschriftlich
Beschreibung
auf einer weißen Schrifttafel in Form eines seitlich eingerollten Pergaments, aufgeleimt
Kommentar

Der Rahmen wurde 1511 nach dem Entwurf Dürers von einem unbekannten Nürnberger Meister geschnitzt. Der Rahmen diente zusammen mit dem ursprünglich mittig angebrachten „Allerheiligenbild“ (Wien, KHM, Gemäldegalerie, Inv.-Nr. 838) als Altarretabel für die Allerheiligenkapelle des Nürnberger Zwölfbrüderhauses, einer gemeinnützigen Stiftung für Handwerker, das der Nürnberger Kaufmann Matthäus Landauer spätestens 1501 begründete und für dessen um 1508 größtenteils fertiggestellte Kapelle er das Retabel stiftete.
Die Rahmenarchitektur erinnert in ihrem Aufbau an italienische Frührenaissance-Ädikulä und ist eines der frühesten Zeugnisse dieses Typus‘ in Deutschland. Rahmen und Tafel bilden dabei eine konzeptuelle Einheit. Während die Tafel den ewigen Gottesstaat der Seligen bzw. Gerechten in Anbetung der Heiligen Dreifaltigkeit präsentiert, zeigt die Reliefschnitzerei des Rahmens das Jüngste Gericht auf dem Gebälk ein Fries mit den Seligen und Verdammten, auf dem Bogenfeld darüber Maria und Johannes vor dem Weltenrichter. Rahmen und Tafel wurden um 1584/ 1585 im Zuge des Verkaufs der Tafel an Kaiser Rudolf II. getrennt. 
Für Rahmen und Tafelbild hat sich im Musée Condé eine getuschte Federzeichnung von 1508 als Entwurf erhalten (Chantilly, Musée Condé, Inv.-Nr. DE 887), wobei im Vergleich zum ausgeführten Rahmen, gerade in Dürers Rückgriff auf spätgotische Zierformen, einige Unterschiede erkennbar sind (vgl. ausführlich Kirschner 2010, S. 28).
Nach der Freilegung der Original-Fassung des Rahmens wurde er 1929 für die 1930 ausgeführte Neufassung der Rahmenkopie von 1880/ 1881 nach Wien transportiert. Die Kopie wird noch heute zusammen mit dem Allerheiligenbild in der Gemäldegalerie des KHM ausgestellt.  

Autor*in
Datum
31.07.2025
Referenzen
Kurztitel
Autor*in des Eintrages
Kurztitel
Abschnittsangaben
Autor*in des Eintrages
Kurztitel
Abschnittsangaben
Autor*in des Eintrages
Kurztitel
Abschnittsangaben
Autor*in des Eintrages
Kurztitel
Abschnittsangaben
Autor*in des Eintrages
Abschnittsangaben

S. 174, Kat.-Nr. 63

Autor*in des Eintrages
Kurztitel
Autor*in des Eintrages
Abschnittsangaben

S. 422, Kat.-Nr. 323

Kurztitel
Autor*in des Eintrages
Bearbeitung
Erfassung
Datum
31.07.2025