1514
AD
Noch im Zuge spätmittelalterlicher Marienfrömmigkeit fertigte Dürer 1514 den Kupferstich "Maria mit dem Kind an der Mauer".
Maria sitzt auf einem steinernen Postament und senkt liebevoll den Blick zum Christuskind, das sie auf ihrem Schoß hält. Ihr langes Gewand, das ihre Füße vollkommen verdeckt, wird von einem Gürtel umschlossen, an dem ein Schlüsselbund und ein Beutel hängen. Der Knabe hält einen Apfel in seiner Hand und blickt den Betrachter*innen entgegen.
Dürer verzichtete darauf, die Figuren durch Heiligenscheine dem Irdischen zu entrücken und legt den Fokus auf die innige Mutter-Kind-Beziehung. Links im Hintergrund findet sich eine Gebäudeansicht, die als Südfront der Kaiserburg in Nürnberg identifiziert werden konnte (vgl. hierzu Schoch/ Mende/ Scherbaum I, S. 187, Nr. 73).
In der Bayerischen Staatsbibliothek München wird ein annotiertes Exemplar aufbewahrt, in dem der Preis vollständig sichtbar ist (vgl. Sign. Art. 48 p-1).
Provenienz: Georg Friedrich Brandes
Provenienz: Gottfried Winckler