1512
AD
Im Jahr 1512 fertigte Dürer mit der Radierung "Der heilige Hieronymus neben dem Weidenbaum" eine von nur drei Kaltnadelarbeiten in seinem Gesamtwerk.
Hieronymus sitzt als Eremit vor einer Felslandschaft. Ein auf zwei Felsvorsprünge gelegtes Brett, das ein aufgeschlagenes Buch und Schreibutensilien trägt, dient ihm als Tisch. Den Mantel und Hut abgelegt, wendet er sich betend einem kleinen Kruzifix zu, das an der Außenkante seiner Lesekonstruktion steht. Zu seinen nackten Füßen liegt der Löwe, das Symboltier des Kirchenvaters.
Zur Formfindung Dürers in diesem Werk werden von Forschenden Bezüge zu Zeichnungen seiner Hand hergestellt (vgl. Schoch/ Mende/ Scherbaum I, S. 158, Nr. 65), die sich in Paris (Louvre, RF 29073, Recto) und London (Royal Library, Windsor, Inv.-Nr. RCIN 912175) erhalten haben. Obwohl die Kaltnadel-Technik untauglich zum Erzielen einer hohen Auflage ist, war das Blatt bekannt und wurde mehrere Male kopiert.
Provenienz: Praunsches Kabinett
Provenienz: Gottfried Winckler
Provenienz: Vincent Mayer
Verschiedene mit Preisen und Käufern annotierte Exemplare des Katalogs sind in den Heidelberger historischen Beständen aufzurufen.
Provenienz: Carl Ferdinand Friedrich von Nagler