IR•W•Æ•13
Der flämische Künstler Hieronymus Wierix stach einige Jahrzehnte nach dem Tod Dürers eine Kopie von dessen 1514 entstandenem "Hieronymus im Gehäus".
Der Kirchenvater sitzt an einem Tisch und übersetzt die Bibel aus dem Griechischen. Im Vordergrund liegt der Löwe, das Symboltier des Heiligen, neben einem schlafenden Hund oder Fuchs. Während sich auf dem Tisch nichts als das Schreibpult, ein Tintenfässchen und Kruzifix befindet, ist die Stube selbst mit einem Sammelsurium an unterschiedlichen Dingen angefüllt: von Büchern über Vanitas-Objekte, wie einem Totenschädel oder einer Sanduhr, bis hin zu alltäglichen Utensilien, wie einer Schere, Kerzen, Pantoffeln oder Hieronymus' Hut an der Wand. Das durch die Butzenscheiben in den Raum dringende Licht entwickelt an den Fensterlaibungen ein dekoratives Spiel aus Licht und Schatten.
Marie Mauquoy-Hendrickx nennt drei Zustände: mit dem Zeichen "IR•W" und der für die Gebrüder Wierix charakteristischen Altersangabe, hier "Æ•13", mit der Adresse des Amsterdamer Verlegers Danker Danckerts, mit der Adresse des Amsterdamer Verlegers Clement de Jonghe (vgl. Mauquoy-Hendrickx II, S. 216, Nr. 1205). Der Bamberger Sammler Joseph Heller erwähnte einen weiteren Zustand, nämlich vor dem Zeichen des Künstlers samt Altersangabe (vgl. Heller Dürer 1827 II, S. 451, Nr. 757).