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Der Künstler kopierte Dürers 1505 entstandenen Kupferstich "Satyr und Nymphe (Die Satyrfamilie)" leicht vergrößert in der Technik der Radierung. Dabei orientierte er sich deutlich an der Vorlage.
Vor der Kulisse eines dichten Waldes rastet ein eigentümliches Paar. Ein lorbeerbekrönter und bocksbeiniger Satyr steht linksseitig und spielt Schalmei. Zuhörerin ist eine nackte Frau, die an einen Baum gelehnt auf einem am Boden liegenden Fell sitzt und das auf ihrem Schoß liegende Baby betrachtet. Anstelle von Dürers Monogramm und Datierung ist Hopfers Zeichen in die Darstellung integriert.
Spätere Abzüge tragen unten rechts die Nummer "161" des Nürnberger Verlegers David Funck, der die Platte im 17. Jahrhundert besaß, nummerierte und Abzüge verbreitete. Joseph Heller schrieb 1827, dass "die ganz neuen [Abzüge] in der Silbergischen Sammlung" seien (vgl. Heller Dürer 1827 II, S. 465, Nr. 820). Gemeint ist die Sammlung des Frankfurter Kunsthändlers Carl Wilhelm Silberberg, der 92 Platten der Künstlerfamilie Hopfer kaufte, reinigen ließ und 1802 in einer limitierten Auflage von 60 Exemplaren unter dem Titel "Opera Hopferiana" erneut herausgab (vgl. Jäck/Heller 1822, S. 96).