1497
•O•G•H•
AD
feine Einfassungslinien
Bei dem Kupferstich "Vier nackte Frauen (Die vier Hexen)" handelt es sich um die erste datierte Druckgraphik Dürers. In einer Kugel oberhalb der Protagonistinnen steht die Jahreszahl "1497" und darunter die bis heute nicht überzeugend aufgelöste Abkürzung "O•G•H•".
Die vier nackten Frauen, deren Körper und Blicke in verschiedene Richtungen zeigen, stehen in der Mitte eines Raumes. Bei denjenigen, die den Betrachter*innen zugewandt sind, ist der Schambereich durch Draperien verdeckt. Nur die Kopfbedeckungen lassen Rückschlüsse auf ihre Lebenssituation bzw. ihr gesellschaftliches Milieu zu. Aus einem Durchgang am linken Blattrand blickt eine rätselhafte Fratze umgeben von züngelnden Flammen. Die Art der Frauenakte wurde mit Dürers im Vorjahr gezeichnetem Frauenbad in Verbindung gebracht (vgl. Schoch/ Mende/ Scherbaum I, S. 61, Nr. 17), das sich im Kupferstichkabinett der Kunsthalle Bremen befindet (Inv.-Nr. 1851/57 Z).
Die gegensätzlichen Interpretationen der Frauen als vier Grazien bzw. vier Hexen stammen aus der frühen Dürer-Forschung (z.B. Sandrart 1675, S. 222). Der Kupferstich ist schlicht unter der Umschreibung "vier nackte Weiber" in der Auflistung der Dürer-Werke genannt, um die einige Abschriften der sogenannten Familienchronik ergänzt sind.
Provenienz: Georg Friedrich Brandes
Ein annotiertes Exemplar des Katalogs, in dem der Preis noch vollständig lesbar ist, wird in der Bayerischen Staatsbibliothek München aufbewahrt (vgl. Sign. Art. 48 p-1).
Provenienz: Gottfried Winckler
Provenienz: Praun'sches Kabinett
Provenienz: Vincent Mayer
Verschiedene mit Preisen und Käufern annotierte Exemplare des Katalogs sind in den Heidelberger historischen Beständen aufzurufen.
Ein mit Preisen annotiertes Exemplar des Katalogs ist in den Heidelberger historischen Beständen aufzurufen.