Galoppierender Reiter (Der kleine Kurier), 32499

Der Künstler kopierte Dürers um 1496 entstandenen Kupferstich "Galoppierender Reiter", der auch unter dem Titel "Der kleine Kurier" bekannt ist, in Kupfer. Dabei orientierte er sich deutlich an der Vorlage.
Im Galopp reitet ein junger Mann, der traditionell als Kurier oder Postreiter interpretiert wird, durch eine Landschaft. Unten mittig verweist das Monogramm auf den geistigen Schöpfer der Bildidee.
In seiner mehrteiligen Dürer-Monographie berichtete der Bamberger Sammler Joseph Heller, dass die Platte in seinem Besitz sei (vgl. Heller Dürer 1827 II, S. 498, Nr. 987). Nach seinem Tod ging sie mit dem übrigen Nachlass in den Besitz der damals noch Königlichen Bibliothek über. Im sogenannten "Heller’schen Kupferstich-Verzeichniß", das die Heller-Sammlung zum Zeitpunkt des Übergangs an die Bibliothek 1849/50 beschreibt, ist die Platte erwähnt. Diesem handschriftlichen Verzeichnis zufolge waren ihr 48 Abzüge beigelegt, die Heller womöglich dem Tausche vorbehalten hatte (vgl. Bamberg, Staatsbibliothek, Msc.Misc.177(2, S. 63v). Zudem hat sich ein in den Juni und Juli 1916 datierter Briefverkehr zwischen Hans Fischer (1898-1924), Direktor der Königlichen Bibliothek (heute Staatsbibliothek) Bamberg, und Ernst Wilhelm Bredt (1869-1938), damaliger Konservator der Königlich Graphischen Sammlung in München, erhalten (eingelegt in Staatliche Bibliothek Bamberg 1953 - Bamberg, Staatsbibliothek, Sign. 53.29-a). Dieser gibt Auskunft darüber, dass die Platte 1916 in München begutachtet, gereinigt und wohl auch abgezogen wurde.