Der Reiter (Ritter, Tod und Teufel), https://d-nb.info/gnd/1161012133

Der flämische Künstler Johan Wierix kopierte im Alter von nur 15 Jahren Dürers 1513 gefertigten Kupferstich "Der Reiter (Ritter, Tod und Teufel)" von der Gegenseite. Trotz der Seitenverkehrung ist die Orientierung an der Vorlage deutlich zu erkennen.
Auch bei ihm bahnt sich der gerüstete Reiter bildparallel, seine Lanze über die Schulter gelegt, zielstrebig den Weg durch eine düstere und felsige Landschaft, die von kahlen Gewächsen und allerlei Getier besiedelt ist. Ein Hund, der neben dem Reiter geht, legt Witterung aufnehmend ängstlich seine Ohren an. Vermutlich bemerkt der treue Begleiter die Anwesenheit der dunklen Gestalten. Der Tod selbst hat sich auf einer klapprigen Mähre mit Totenglöckchen um den Hals hinzugesellt und präsentiert das Stundenglas. Auch der Teufel, als fantasievolles Mischwesen dargestellt, folgt dem Reiter. Im Hintergrund erhebt sich ein Berg mit Burganlage.
Während Hinweise auf den geistigen Schöpfer der Bildidee fehlen, ist das Entstehungsjahr der Kopie in die Darstellung integriert. Marie Mauquoy-Hendrickx listet insgesamt fünf Zustände: mit der Jahreszahl "1564", mit der charakteristischen Altersangabe der Gebrüder Wierix, hier "Æ•15", mit der Adresse des Amsterdamer Verlegers Claes Jansz. Visscher, Clement de Jonghe und Danker Danckerts (vgl. Mauquoy-Hendrickx II, S. 269, Nr. 1484). Von der Wierix'schen Kopie nach Dürers "Der Reiter" existiert wiederum eine Kopie (vgl. Ausst.-Kat. Aachen 2004, Kat.-Nr. 105), die Joseph Heller als Kopie nach Dürers Original auflistete (vgl. Heller Dürer 1827 II, S. 505, Nr. 1014).